Ungeziefer im Haus vermeiden

Ungeziefer im Haus ist ein Problem, das wohl alle auf die eine oder andere Art kennen. Motten, Fliegen und Kakerlaken in der Küche, Mücken und Wanzen im Schlafzimmer oder Mäuse im Keller möchte man so schnell wie möglich loswerden.

Idealerweise unterbindest du, dass diese Läst- und Schädlinge überhaupt in dein Haus gelangen. Aber wie lässt sich Ungeziefer im Haus vermeiden? Welche präventiven Maßnahmen bieten sich an? Müssen Chemikalien wirklich sein? All dies erfährst du im folgenden Beitrag.

Bemerkst du das kleine oder große Krabbeln in deinem Zuhause, so solltest du zunächst herausfinden, um welche Art von Ungeziefer es sich handelt. Erst, wenn du weißt, um welche Art von Schädling es sich handelt, kannst du angemessen darauf reagieren.

An dieser Stelle sei auch eines gesagt: Sind Schädlinge und/oder Lästlinge bei dir im Haus oder in der Wohnung eingezogen, heißt das nicht automatisch, dass es in deinem Zuhause an Sauberkeit fehlt.

Ungeziefer dringt passiv oder aktiv in den Haushalt ein. Häufig schleppt man Schädlinge mit den Lebensmitteln ein oder sie schlüpfen durch kleine Lücken rund um Türen und Fenster. Insekten zu Hause zu haben, heißt daher nicht, dass es zu Hause schmutzig ist.

Unter den Schädlingen und Lästlingen gibt es vier verschiedene Arten bzw. Kategorien:

• Vorratsschädlinge
• Materialschädlinge 
• Hygieneschädlinge
• Lästlinge

Die vier häufigsten Arten von  Ungeziefer in Form von Schädlingen und Lästlingen befallen verschiedene Ziele in deinem Haus oder deiner Wohnung. Sie fühlen sich von Folgendem angezogen:

• Lebensmittelvorräte,
• Materialien wie Holz, Leder und Textilien, 
• warme und feuchte Bereiche
• unhygienische Bereiche
• Abfälle sowie
• Mensch und Tier.

Beachte, dass es hier auch zu Überschneidungen kommen kann. Mäuse etwa sind zwar keine Insekten, zählen für viele jedoch zum Ungeziefer. Sie fallen gleichzeitig in die Kategorie Vorratsschädling und Hygieneschädling.

Im Folgenden siehst du die Arten und deren Befallsbereiche sowie Schädlings-Beispiele auf einen Blick:

Befallen die ungebetenen Gäste den jeweiligen Bereich, können dadurch kleinere oder größere Schäden entstehen. Solltest du folgende Schäden in deinem Heim bemerken, dann hast du aller Wahrscheinlichkeit nach Ungeziefer im Wohnbereich.

1. Verunreinigung von Lebensmitteln mit Bakterien und Krankheitserregern durch Schädlinge wie Kakerlaken und Nagetiere
2. Verbreitung von (Haut-)Krankheiten durch Schädlinge wie Flöhe und Zecken
3. Zerstörung von Kleidung und Möbeln durch Schädlinge wie Motten und Holzwürmer
4. Beschädigung von elektrischen Leitungen durch Nagetiere, was zu Kurzschlüssen und Bränden führen kann
5. Schlechter Geruch im Haus durch die Ausscheidungen und den Kot von Schädlingen
6. Allergische Reaktionen auf Schädlingsbisse oder den Kot von Schädlingen
7. Schlafprobleme, Unwohlsein und Stress, die von einer Schädlingsplage verursacht werden

Gleichzeitig gibt die Art von Ungeziefer sowie deren Befallsbereich und verursachte Schäden Aufschluss zum eigentlichen Ursprung der Schädlinge.

Der Befallsbereich des jeweiligen Ungeziefers ist ein Hinweis darauf, was du unternehmen bzw. vermeiden musst, um Lästlinge und Schädlinge im Haus loszuwerden und dem Ungezieferbefall vorzubeugen.

 Die verschiedenen Arten von Ungeziefer lassen also Rückschlüsse auf ihren Ursprung bzw. den Grund hinter ihrem Einzug in den eigenen vier Wänden zu. Die häufigsten Ursachen solltest du von vornherein ausschließen können. 

Installiere ein hochwertiges, perfekt passendes Fliegengitter und vermeide die Ungeziefer-fördernden Fehler, die wir dir im folgenden Abschnitt näherbringen. 

Wenn du diese Ursachen für Schädlinge und Lästlinge ausschließen kannst, so hast du auch gleichzeitig die ersten nachhaltigen Maßnahmen getroffen, um Ungeziefern im Haus oder in der Wohnung vorzubeugen.

Die häufigsten Ursachen auf einen Blick:

Oftmals locken Essensreste das Getier an, denn die Schädlinge brauchen Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Mineralstoffe und Vitamine. Deshalb solltest du darauf achten, deine Küche sowie Schubladen etc., in denen du Lebensmittel lagerst, regelmäßig gründlich zu säubern und Lebensmittel gut verschlossen aufzubewahren. 

Idealerweise nutzt du dafür Einmachgläser, Dosen und Flaschen aus Glas oder Metall. Durch Verpackungsmaterial aus Pappe und Plastik wie etwa bei Lebensmitteln wie Mehl frisst sich das Ungeziefer in der Regel durch.

Tipp: Lagere nicht zu viel, sondern nur das, was du auch zeitnah verbrauchen wirst. Je mehr Vorräte du auf Lager hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass Ungeziefer darauf aufmerksam wird.

Zum Bereich Lebensmittel gehört auch der Aspekt Abfall. Leere deinen Haushaltsmüll regelmäßig, den Biomüll idealerweise täglich. 

Ein mangelndes Reinigungskonzept lockt Ungeziefer an, da sie genügend Krümel und Überbleibsel von etwa verschütteten Zuckersäften finden, um sich richtig wohl zu fühlen. 

Hier ist es wichtig, dass du Bereiche, in denen Lebensmittel bzw. Organisches aufbewahrt, verarbeitet und gegessen wird, regelmäßig gewissenhaft reinigst. Putze dabei nicht nur genau die Stelle, wo du einen Fleck oder großflächigere Überreste entdeckst, sondern auch darüber hinaus bis in alle Ecken.

Regelmäßiges Staubsaugen und -wischen entfernt Hautschuppen und menschliche wie tierische Haare. Gerade Hautschuppen dienen manchen Schädlingen als Nahrungsmittel.

Tipp: Ebenfalls wichtig ist deine Wäsche. Diese sollte niemals feucht in den Schrank verräumt werden. Nur ganz trockene Wäsche gehört in einen Schrank, da feuchte Wäsche Schimmelbildung sowie Gerüche begünstigt.

Feuchtigkeit ist ebenfalls ein Lockmittel für Ungeziefer. Im Badezimmer, Keller und in weiteren Räumen, in denen die Luftfeuchtigkeit höher ist, bildet sich gerne Schimmel. Feuchtigkeit kann mehrere Gründe haben, etwa undichte Rohre und Dächer, tropfende Abläufe, Kondensation etc. 

Hier solltest du schnell reagieren und die Lecks sowie Quellen der Kondensation (aus)schließen. Lass Rohr- und Heizsysteme regelmäßig checken, sodass undichte Stellen stets schnell erkannt werden.

Lücken, Löcher, Fugen und Risse in Wänden und Böden sowie ein allgemeiner Mangel an Wartung und Pflege von Haus, Dach und Garten öffnen Ungeziefer den Weg ins Innere des Hauses oder der Wohnung.

Solche Lücken müssen schnell geschlossen werden, idealerweise dicht und mit geeigneten Mitteln wie etwa Spachtelmasse, Füllschaum und Silikon. So kannst du sichergehen, dass es sich um nachhaltige Lösungen für das Ungezieferproblem handelt.

Hinweis: Insekten und Ungeziefer können in dieser Hinsicht als Indikatororganismus verstanden werden, denn häufig sind es Bauschäden und Mängel sowie falsche Materialien, die zu Feuchtigkeit, Undichtigkeiten, Neubaufeuchte und Schimmel führen.

Eine der Hauptursachen hinter dem Einzug von Ungeziefer in Ihren Wohnbereich ist das Einschleppen von Schädlingen. Häufig passiert dies über den Einkauf, vor allem, wenn die Lebensmittel in gebrauchten Kartons vom Supermarkt nach Hause transportiert werden. 

Auch bei Reisen kann es passieren, dass du unerwünschte Mitbringsel dabeihast. Dasselbe gilt für draußen getrocknete Wäsche, wo sich das eine oder andere Insekt einnisten kann.

Tipp: Nutze deine eigenen mitgebrachten Säcke und Kartons, bei denen du sichergehen kannst, dass sie nicht von Schädlingen besetzt sind. Solltest du von einer Reise heimkehren, so suche dein Gepäck genau ab und wasche auch unbenutzte Kleidung etc., bevor du diese (trocken!) in den Schrank räumst.

Die folgende Grafik stellt die Maßnahmen gegen Ungeziefer in der Wohnung anschaulich dar:

Durch die bereits genannten Ursprünge von Lästlingen und Schädlingen im Haus weißt du auch zu den ersten dauerhaften Lösungen gegen das Problem Bescheid. Abgesehen von einem ausgeklügelten Sauberkeitskonzept, geschlossenen Lücken und vermiedener Feuchtigkeit kannst du noch weitere Maßnahmen treffen, um im Haus Ungeziefer zu vermeiden.

Keineswegs muss es sich hier um Chemiebomben handeln, die auch für Menschen und ihre liebsten Vierbeiner giftig sind. Es gibt einige Hausmittel, mit denen du dein Insektenproblem lösen kannst. 

Diese solltest du einfach in Schalen oder auf Tellern in der Wohnung verteilen – vor allem auch bei den Aus- und Eingängen – sodass sich Gerüche entfalten können. Setze diese Mittel ein, bevor du irgendwelche chemischen Mittel in deinem Haushalt einsetzt:

• Lavendel
• Frische Zitronenschalen
• Minze
• Basilikum
• Wacholder
• Essig (Essigwasser)
• Gewürznelken

→ Lavendel, Wacholder und Zitrone in Form von ätherischen Ölen mögen die Ungeziefer auch nicht.

Die anschließende Grafik fasst die Hausmittel gegen Ungeziefer noch einmal zusammen:

Im Folgenden geben wir dir noch weitere Hinweise und Empfehlungen mit, die du leicht gegen Ungeziefer und Lästlinge im Haus umsetzen kannst.

• Gegen Materialschädlinge, die deine Kleidung zerstören, helfen Klebestreifen im Schrank. Motten bleiben am Teppichklebeband an den Schrankwänden kleben. 
• Ein Glas voll Essigwasser wiederum wirkt gegen Stubenfliegen und Fruchtfliegen. Auch Knoblauch mögen die kleinen Fruchtfliegen nicht.
• Ablenkfütterung von Wespen im Sommer mit süßen Trauben oder reifen Äpfeln. Die Wespen, die deine Gartenparty stören, verlassen den belebten Bereich und widmen sich der für sie errichteten Futterstelle.
• Eine Spur aus Babypuder sowie aus Gartenkalk oder Kreide (alkalische Stoffe) hindert Ameisen daran, unter der Tür hindurchzuschlüpfen. Von Backpulver ist jedoch abzuraten, daran verenden die nützlichen Ameisen.

Lass Spinnen leben. Die eine oder andere Spinne im Haushalt ist nützlich, wenn auch äußerst unbeliebt. Spinnen fressen in der Regel lebende Tiere bzw. Insekten und verringern dementsprechend das Ungeziefer in der Wohnung.

Hornissen haben ihr schlechtes Image zu Unrecht.Sie sind bei weitem nicht so aggressiv und gefährlich, wie dir vielleicht erzählt wird. Sie stechen nur sehr selten und greifen keine Menschen an, ihre Stiche sind nicht gefährlicher als die von Wespen und Bienen. 

Aufgrund eines Bestandsrückgangs stehen sie sogar unter besonderem Schutz. Man darf Hornissen weder töten noch stören. Auch ihre Nester dürfen nicht einfach zerstört bzw. entfernt werden – dafür braucht es einen Fachbetrieb für die Umsiedlung.

Wenn all die genannten Maßnahmen rund um Insektengitter, Sauberkeit, richtiges Lüften, abgedichtete Risse, Hausmittel und Ablenkfütterung etc. nicht helfen, dann brauchst du unter Umständen doch eine Fachkraft für die professionelle Schädlingsbekämpfung.

Hier solltest du darauf achten, dass die professionelle Hilfe IHK-geprüft ist und rund um die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) Bescheid weiß. Vorsicht ist geboten bei Kammerjägern bzw. Dienstleistern, die sofort zum Einsatz von Giften raten, ohne die Lage vor Ort genau untersucht zu haben.

Hast du Ungeziefer in der Wohnung bzw. möchtest du die Plagegeister aus deinem Haus fernhalten, so hast du dafür einige Möglichkeiten. Mit den von uns vorgestellten Maßnahmen kannst du Ungeziefer im Haus vermeiden und loswerden, falls die kleinen Biester doch bei dir eingezogen sein sollten. Keinesfalls musst du sofort zur Chemiekeule greifen oder das Kammerjäger-Team rufen.